Eine aktuelle Untersuchung legt nahe, dass Vitamin-D-Präparate den natürlichen Alterungsprozess verlangsamen könnten – durch den Schutz der Telomere, die das Erbgut stabilisieren.
Inhaltsverzeichnis
Langzeitstudie zeigt schützende Wirkung von Vitamin D
Ergebnisse einer umfangreichen US-Studie weisen darauf hin, dass Vitamin-D-Ergänzungen die Verkürzung von Telomeren bremsen können. Telomere sitzen an den Enden der Chromosomen und schützen diese vor dem Abbau. Mit dem Alter verkürzen sie sich, was mit einem erhöhten Risiko für altersbedingte Krankheiten einhergeht.
VITAL-Studie liefert erstmals klare Langzeitdaten
Die sogenannte VITAL-Studie, veröffentlicht im „American Journal of Clinical Nutrition“, dokumentiert erstmals in großem Umfang die Wirkung von Vitamin D auf Telomere. In einer Teilstudie wurden über fünf Jahre hinweg mehr als tausend Teilnehmer untersucht. Die Probanden nahmen täglich 2.000 Internationale Einheiten (IE) Vitamin D3 ein. Im Ergebnis zeigte sich: Im Vergleich zu Placebos verlangsamte sich die Verkürzung der Telomere signifikant – der Alterungsprozess wurde rechnerisch um rund drei Jahre verlangsamt.
Kein vergleichbarer Effekt durch Omega-3-Fettsäuren
Parallel wurde auch die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren geprüft. Diese hatten jedoch keinen nennenswerten Einfluss auf die Telomerlänge. Frühere, kleinere Studien zu Omega-3 oder Vitamin D hatten widersprüchliche Resultate geliefert. Die VITAL-Studie liefert nun erstmals belastbare Daten.
Vitamin D könnte präventive Rolle bei Alterskrankheiten spielen
Dr. JoAnn Manson vom Brigham and Women’s Hospital, Mitautorin der Studie, betont den präventiven Nutzen: Vitamin D könne nicht nur Telomere schützen, sondern auch Entzündungen hemmen und das Risiko chronischer Erkrankungen senken. Auch Dr. Haidong Zhu vom Medical College of Georgia sieht in der gezielten Einnahme von Vitamin D eine vielversprechende Option, dem biologischen Altern entgegenzuwirken.
Forschungsbedarf bleibt trotz vielversprechender Ergebnisse
Die Wissenschaftler heben hervor, dass noch weitere Studien nötig sind. Unklar bleibt, wie genau Vitamin D die Telomere schützt und ob ähnliche Effekte auch bei anderen Bevölkerungsgruppen beobachtet werden können. Die Resultate eröffnen jedoch neue Perspektiven für die Präventivmedizin und mögliche Strategien im Bereich Anti-Aging.
Quelle: ajcn.nutrition.org
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