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Eltern ständig am Handy? Neue Studie warnt vor Folgen für Kleinkinder

Eltern ständig am Handy? Neue Studie warnt vor Folgen für Kleinkinder

Scrollen, Tippen, Checken: Für viele Eltern gehört das Smartphone zum Alltag. Doch eine neue Metaanalyse aus Australien sowie ergänzende Studien aus Finnland und Kanada zeigen jetzt: Die digitale Ablenkung kann für Kinder, vor allem im Vorschulalter, ernsthafte Folgen haben.

Technoferenz: Wenn das Handy die Eltern-Kind-Beziehung stört

Fachleute sprechen von „Technoferenz“. Gemeint ist: Die Beziehung zwischen Eltern und Kind wird durch digitale Geräte gestört – ob beim Spielen, Essen oder Einschlafen. Laut einer internationalen Metastudie der University of Wollongong wurden dafür 21 Forschungsarbeiten mit rund 15.000 Familien aus zehn Ländern ausgewertet.

Das Ergebnis: Kinder, deren Eltern häufig zum Handy greifen, zeigen deutlich häufiger emotionale Auffälligkeiten. Dazu gehören geringere kognitive Fähigkeiten, schwächer ausgeprägtes Sozialverhalten, mehr Verhaltensprobleme und eine schlechtere Bindung zu den Eltern. Auch verbringen diese Kinder selbst mehr Zeit vor Bildschirmen.

„Abwesend, obwohl anwesend“ – das emotionale Dilemma

Paula Bleckmann, Professorin für Medienpädagogik, warnt: „Der Aufbau einer sicheren Bindung wird massiv gestört, wenn Kinder immer wieder erleben, dass die Eltern zwar körperlich da sind, aber emotional nicht verfügbar.“

Sie beobachtet: Kinder, die häufig erleben, dass Mama oder Papa aufs Handy schauen, reagieren oft mit Rückzug oder Unruhe. Gleichzeitig entwickeln sie früher und intensiver ein eigenes Interesse an digitalen Medien – was das Risiko späterer Abhängigkeiten erhöhen kann.

Weniger Worte, schlechtere Sprache: Ergebnisse aus Finnland

Eine finnische Studie konnte zeigen: Kinder, deren Eltern während der Interaktion regelmäßig abgelenkt sind, entwickeln sich sprachlich langsamer. Der Grund ist einfach: Wer abgelenkt ist, spricht weniger mit seinem Kind – und genau das braucht es im Kleinkindalter besonders dringend.

Fachleute sehen in der verbalen Interaktion mit den Eltern den wichtigsten Motor der frühen Sprachentwicklung. Ist dieser Motor gestört, kann das langfristige Folgen haben.

Kanadische Studie: Psychische Belastungen auch bei älteren Kindern

Auch bei Kindern im Grundschulalter hinterlässt die digitale Abwesenheit der Eltern Spuren. Eine kanadische Untersuchung mit Neun- bis Elfjährigen fand heraus: Häufige Smartphone-Nutzung der Eltern hängt mit mehr Angst, Aufmerksamkeitsproblemen und Hyperaktivität bei den Kindern zusammen.

Dabei spielte es keine große Rolle, ob die Eltern dauerhaft oder nur gelegentlich aufs Handy schauten. Bereits kurze, wiederholte Unterbrechungen reichten aus, um die Qualität der Interaktion spürbar zu senken.

Eltern unterschätzen die Wirkung

Laut der australischen Metastudie nutzen mehr als 70 Prozent der Eltern digitale Geräte während alltäglicher Situationen – etwa beim Essen oder Spielen. Den meisten sei nicht bewusst, dass schon das kurze Checken einer Nachricht negative Auswirkungen auf die Kinder haben kann.

Was Eltern tun können – und was nicht erwartet wird

Die Forscher rufen nicht zu striktem Verzicht auf. Es geht nicht um Perfektion, sondern um bewussten Umgang. Medienpädagogin Bleckmann sagt: „Kinder brauchen keine perfekten Eltern, sondern Eltern, die gut zwischen eigenen und kindlichen Bedürfnissen abwägen.“

Praktische Tipps: Beim Essen, Spielen oder Zubettgehen sollten Geräte aus dem Raum oder zumindest stumm geschaltet sein. Schon kleine Änderungen wie diese schaffen mehr Verbundenheit.

Marcelo Toledo-Vargas, Hauptautor der australischen Studie, betont: „Technologie ist nicht schlecht – aber wir müssen ihre Wirkung auf kleine Kinder ernst nehmen. Denn diese Momente der Verbindung prägen ein ganzes Leben.“

Quellen: jamanetwork.com (1), frontiersin.org, jamanetwork.com (2)

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