Inhaltsverzeichnis
- Was ist die Reisekrankheit?
- Wer ist besonders gefährdet?
- Vorbeugende Tricks gegen Reisekrankheit
- Hausmittel-Tricks gegen Reisekrankheit
- Technologische Tricks gegen Reisekrankheit
- Medikamentöse Tricks gegen Reisekrankheit
- Reisekrankheit bei Kindern – achten Sie auf diese Besonderheiten
- Tricks gegen Reisekrankheit im Auto, Bus, Schiff und Flugzeug
Reisekrankheit entsteht, wenn Gehirn und Gleichgewichtssinn widersprüchliche Signale erhalten. Besonders bei Auto-, Schiffs- oder Flugreisen treten Symptome wie Übelkeit, Schwindel und kalter Schweiß auf. Auch kurze Fahrten können Beschwerden auslösen, wenn die Wahrnehmung überfordert ist. Kein Wunder also, dass Tricks gegen Reisekrankheit recht häufig gesucht werden.
Bereits kleine Auslöser wie Lesen im Auto oder fehlende Sicht nach draußen verstärken das Unwohlsein. Zwar reagieren nicht alle Menschen gleich sensibel, jedoch zeigen viele ähnliche Muster. Deshalb helfen gezielte Maßnahmen, die Reize zu steuern und die Beschwerden zu lindern.
Was ist die Reisekrankheit?
Reisekrankheit beschreibt eine körperliche Reaktion auf widersprüchliche Sinneseindrücke. Während das Gleichgewichtsorgan Bewegung registriert, nehmen die Augen oft Stillstand wahr – etwa beim Lesen im Auto. Dadurch entsteht ein Konflikt, der das Gehirn überfordert.
Dieser Reizkonflikt löst eine sogenannte Kinetose aus. Das bedeutet: Der Körper reagiert auf die widersprüchlichen Informationen mit Symptomen wie Übelkeit oder Schwindel. Besonders das Innenohr, das für Gleichgewicht sorgt, meldet Bewegung, obwohl die Umgebung ruhig erscheint.
Typische Auslöser sind Fahrten mit Auto, Bus, Bahn oder Flugzeug. Auch Seegang auf Schiffen kann Reisekrankheit fördern. Selbst Virtual-Reality-Brillen können das Gleichgewicht stören, wenn die optische Bewegung nicht zum Körpergefühl passt.
Symptome und Verlauf
Die Reisekrankheit beginnt oft schleichend und bleibt anfangs schwer einzuordnen. Erste Anzeichen treten meist schon vor der eigentlichen Übelkeit auf. Betroffene fühlen sich müde, gähnen häufiger und werden blass. Kalter Schweiß und Unruhe deuten ebenfalls auf eine beginnende Reaktion hin.
Im weiteren Verlauf nehmen die Beschwerden deutlich zu. Übelkeit, Erbrechen und Schwindel gehören zu den typischen Symptomen. Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme können zusätzlich auftreten, besonders bei längeren Reisen oder hoher Belastung.
Die Stärke der Beschwerden variiert stark. Manche reagieren nur leicht, andere fühlen sich völlig ausgeknockt. Unbehandelte Fälle führen im Extremfall zu Kreislaufversagen oder starker Dehydrierung, besonders bei Kindern und älteren Menschen.
Schweregrad | Symptome / Komplikationen |
---|---|
Leicht | Gähnen, Blässe, Unruhe |
Mittel | Übelkeit, Kopfschmerzen, kalter Schweiß |
Stark | Erbrechen, Schwindel, Kreislaufprobleme |
Extrem | Dehydrierung, Schwäche, Kreislaufzusammenbruch |
Wer ist besonders gefährdet?
Reisekrankheit betrifft Menschen sehr unterschiedlich. Während manche problemlos reisen, reagieren andere schon bei kurzen Fahrten. Besonders bestimmte Gruppen zeigen häufig Symptome. Frühe Warnzeichen erkennen hilft dabei, Beschwerden rechtzeitig zu vermeiden oder abzumildern.
Kinder (insbesondere zwischen 2 und 12 Jahren)
Das Gleichgewichtssystem entwickelt sich in jungen Jahren noch. Daher reagieren viele Kinder besonders empfindlich. Zwischen dem zweiten und zwölften Lebensjahr tritt Reisekrankheit besonders häufig auf. Auch Langeweile oder Bewegungsmangel während der Fahrt können Beschwerden verstärken.
Schwangere Frauen
Hormonelle Veränderungen beeinflussen den Gleichgewichtssinn und das allgemeine Wohlbefinden. Viele Schwangere spüren deshalb eine verstärkte Empfindlichkeit bei Bewegung. Gerüche und Hitze führen zusätzlich zu Übelkeit oder Kreislaufproblemen während der Reise.
Personen mit empfindlichem Gleichgewichtssinn
Manche Menschen reagieren stärker auf Bewegung oder visuelle Reize. Häufig liegen neurologische Ursachen oder frühere Erfahrungen vor. Schon leichte Bewegungen können Schwindel oder Übelkeit auslösen, vor allem bei schnellen Richtungswechseln.
Individuelle Faktoren: Genetik, Stress, Schlafmangel
Auch genetische Veranlagung kann das Risiko erhöhen. Zusätzlich verstärken Stress, Angst oder Übermüdung die Symptome deutlich. Zu wenig Schlaf schwächt das Nervensystem und macht den Körper anfälliger für Reize, die normalerweise unbemerkt bleiben.
Vorbeugende Tricks gegen Reisekrankheit
Wer Reisekrankheit vermeiden möchte, kann bereits vor der Fahrt einiges tun. Die richtige Vorbereitung verringert das Risiko deutlich. Auch kleine Anpassungen unterwegs wirken oft spürbar. Ein ruhiger Start hilft dem Körper, sich besser auf die Bewegung einzustellen.
Trick 1: Den richtigen Sitzplatz auswählen
Die Wahl des Sitzplatzes beeinflusst das Gleichgewichtsempfinden stark. Im Auto wirken Vordersitze stabiler als Rückbänke. Auf Schiffen liegt der ruhigste Bereich mittschiffs. Im Flugzeug lohnt sich ein Platz über den Tragflächen. Weniger Bewegung spüren führt zu mehr Stabilität im Kopf.
- Auto: Die Vordersitze bieten die ruhigste Position. Dort nimmt der Körper Bewegungen direkter wahr und kann sie besser einordnen. Rücksitze hingegen verstärken das Gefühl des Ausgeliefertseins, da der Blick nach vorne oft fehlt.
- Bus: Ein Platz im vorderen Drittel nahe der Windschutzscheibe hilft, den Straßenverlauf zu erkennen. Auch hier stabilisiert der Blick nach draußen das Gleichgewicht. Sitze über der Hinterachse hingegen verstärken das Auf- und Ab-Bewegen.
- Schiff: Mittschiffs liegt der ruhigste Punkt, da hier das Schwanken am wenigsten spürbar ist. Wer zusätzlich an Deck bleibt und den Horizont beobachtet, lindert Beschwerden deutlich. Der Bug oder das Heck bewegen sich deutlich stärker.
- Flugzeug: Über den Tragflächen schwankt das Flugzeug am wenigsten. Auch ein Platz am Gang kann helfen, da die Bewegung dort weniger auffällt. Wer zum Fenster schaut, stabilisiert den Gleichgewichtssinn zusätzlich.
- Zug: Plätze in der Mitte des Wagens bieten meist ein ruhigeres Fahrgefühl. Fensterplätze mit Blick auf die Strecke unterstützen die Orientierung und verringern das Unwohlsein. Rückwärtsfahren wirkt hingegen oft irritierend.
- Fahrgeschäfte oder VR-Brillen: Auch bei Freizeitaktivitäten lohnt sich ein bewusster Umgang mit Reizen. Wer empfindlich auf Bewegung reagiert, sollte langsame Geräte wählen oder regelmäßige Pausen einlegen.
Trick 2: Den Horizont fixieren
Die Blickführung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Wer nach draußen schaut und den Horizont fixiert, entlastet das Gehirn. Ein fester Bezugspunkt gleicht die Sinneseindrücke besser aus als ständiger Blickwechsel im Innenraum.
Trick 3: Keine Bildschirme nutzen
Lesen, Spielen oder langes Schauen aufs Handy überfordern die Wahrnehmung. Die Augen senden dabei andere Signale als der Gleichgewichtssinn. Aktive Bildschirmnutzung verstärkt deshalb häufig das Unwohlsein – vor allem bei Kindern.
Trick 4: Regelmäßige Pausen einlegen
Regelmäßige Pausen und Bewegung helfen, den Kreislauf zu stabilisieren. Wer kurz aussteigt oder sich streckt, lockert Muskeln und Nerven. Bewegung zwischendurch schützt den Körper besser vor Überreizung durch monotone Fahrten.
Trick 5: Leichte Ernährung wählen
Auch Ernährung hat Einfluss auf das Wohlbefinden beim Reisen. Der Magen reagiert empfindlich auf ungewohnte Bewegungen, besonders wenn er überlastet ist. Deshalb hilft eine angepasste Essenswahl, Beschwerden zu verringern. Leichte Kost vor Fahrtbeginn entlastet den Verdauungstrakt und stabilisiert den Kreislauf.
Bestimmte Lebensmittel fördern das Gleichgewicht, während andere Übelkeit verstärken können. Die richtige Auswahl macht den Unterschied – vor allem auf längeren Strecken.
Das ist gut:
- Leicht verdauliche, fettarme Speisen
- Salzstangen oder Zwieback als Zwischenmahlzeit
- Reis, Kartoffeln oder gedämpftes Gemüse
- Obstsorten wie Banane oder Apfel (nicht zu sauer)
- Ingwer in Form von Tee, Kapseln oder kleinen Stücken
- Stilles Wasser oder Kräutertees in kleinen Schlucken
- Kleine Portionen über den Tag verteilt
Das ist nicht gut:
- Frittierte oder fettige Speisen wie Pommes oder Wurst
- Schwere Gerichte mit Sahne oder Käse
- Süßigkeiten oder sehr zuckerreiche Snacks
- Kohlensäurehaltige Getränke oder Energy-Drinks
- Kaffee in großen Mengen oder auf nüchternen Magen
- Säurehaltige Früchte wie Zitrusfrüchte
- Große Mahlzeiten direkt vor der Abfahrt
Trick 6: Ausreichend trinken
Genügend Flüssigkeit ist ebenfalls wichtig. Der Körper braucht Wasser, um Reize zu verarbeiten und wach zu bleiben. Dehydrierung fördert Beschwerden, besonders bei Wärme oder trockener Luft im Fahrzeug.
Trick 7: Ausreichend trinken
Genügend Flüssigkeit schützt den Körper vor Kreislaufproblemen und Übelkeit. Besonders bei Reisen in beheizten oder klimatisierten Fahrzeugen verliert der Körper unbemerkt Wasser. Schon leichte Dehydrierung verschlechtert das Gleichgewichtsgefühl und verstärkt die Reizempfindlichkeit.
Auch das Gehirn benötigt ausreichend Wasser, um Sinneseindrücke besser zu verarbeiten. Wer regelmäßig kleine Mengen trinkt, stabilisiert die Konzentration und beugt Kopfschmerzen vor. Zuckerfreie Getränke sind dabei am besten geeignet, besonders bei längeren Fahrten.
Wie viel trinken ist sinnvoll?
Die Trinkmenge hängt von Alter, Körpergewicht und Reisedauer ab. Während der Fahrt gilt: lieber häufig kleine Mengen als selten große Schlucke. Folgende Richtwerte helfen bei der Orientierung:
Personengruppe | Tägliche Trinkmenge |
---|---|
Kleinkinder (1–3 Jahre) | 600–800 ml |
Schulkinder (4–10 Jahre) | 800–1000 ml |
Jugendliche (11–18 Jahre) | 1,2–1,5 Liter |
Erwachsene | 1,5–2 Liter |
Schwangere / Stillende | 2–2,3 Liter |
Bei starker Hitze, körperlicher Anstrengung oder längeren Reisen kann die empfohlene Menge höher ausfallen. Stilles Wasser oder Kräutertee sind besonders gut verträglich und belasten den Magen nicht.
Hausmittel-Tricks gegen Reisekrankheit
Wer keine Medikamente nehmen möchte, kann auf bewährte Hausmittel zurückgreifen. Diese lindern Symptome sanft und helfen, das Wohlbefinden zu stabilisieren. Natürliche Methoden wirken oft besonders gut bei leichten bis mittleren Beschwerden. Sie lassen sich einfach anwenden und passen in jede Reisetasche.
Trick 8: Akupressur
Akupressur beeinflusst bestimmte Punkte am Handgelenk, die Übelkeit regulieren. Spezielle Armbänder üben dort gleichmäßigen Druck aus. Diese Druckpunkte entlasten den Magen-Darm-Trakt spürbar. Die Bänder bestehen aus elastischem Material mit festem Knopf, der auf den sogenannten Nei-Kuan-Punkt drückt. Diese Methode eignet sich besonders für Kinder oder Schwangere, da sie ganz ohne Wirkstoffe auskommt. Der Effekt tritt oft schon nach wenigen Minuten ein.
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Trick 9: Ingwer
Ingwer wirkt beruhigend auf den Magen und hemmt Brechreiz. Die Knolle enthält ätherische Öle und Scharfstoffe, die die Verdauung fördern. Die Wirkung setzt schnell ein und hilft auch bei Reisestress. Viele nutzen Ingwer als Tee, Kapsel oder Kaustück. Frische Scheiben im Wasser oder ein kleines Stück roh gekaut zeigen oft schon nach kurzer Zeit Wirkung. Auch kandierter Ingwer oder Ingwerpastillen eignen sich gut für unterwegs.
Trick 10: Aromatherapie
Bestimmte Düfte wirken ausgleichend auf das vegetative Nervensystem. Pfefferminzöl hilft, den Magen zu beruhigen und den Kopf klar zu halten. Lavendelöl wirkt entspannend und reduziert innere Unruhe. Ein Tropfen auf dem Handgelenk oder ein Riechinhalator reichen oft aus. Auch Duftsteine oder Tücher mit einem Hauch Öl entfalten unterwegs ihre Wirkung. Wichtig: Ätherische Öle sollten immer verdünnt angewendet werden, um Hautreizungen zu vermeiden.
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Trick 11: Vitamin C
Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte und hilft dem Körper, Stress besser zu bewältigen. Es wirkt außerdem antioxidativ und unterstützt viele Stoffwechselvorgänge. Eine stabile Nährstoffversorgung trägt dazu bei, Reize besser zu verarbeiten. Vor einer Reise lohnt sich eine bewusste Zufuhr über Obst wie Orangen, Kiwis oder Beeren. Auch Brausetabletten oder Nahrungsergänzungsmittel bieten eine einfache Möglichkeit, den Tagesbedarf zu decken. Ideal ist die Einnahme schon am Vortag der Fahrt.
Technologische Tricks gegen Reisekrankheit
Moderne Technik unterstützt den Körper dabei, Reize besser zu verarbeiten. Neue Geräte und Anwendungen helfen, das Gleichgewicht zu stabilisieren. Technische Lösungen ergänzen klassische Methoden und lassen sich oft unterwegs einsetzen. Viele Produkte zielen auf die Ursachen der Reisekrankheit, nicht nur auf die Symptome.
Trick 12: Einsatz von Virtual-Reality-Brillen
Bestimmte VR-Brillen zeigen ein ruhiges Bild, auch wenn sich der Körper bewegt. Dadurch entsteht ein stabilisierter Horizont, der das Gleichgewicht unterstützt. Das Gehirn erhält klarere Signale, was die Reizverarbeitung erleichtert. Besonders bei Flugangst oder auf langen Fahrten kann diese Technik hilfreich sein. Wichtig ist jedoch, dass die Brille speziell für diesen Zweck entwickelt wurde und sich individuell einstellen lässt.
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Trick 13: Apps
Einige Apps trainieren gezielt die Augenbewegung und fördern die Wahrnehmung. Sie nutzen visuelle Reize, um das Gehirn auf Bewegung vorzubereiten. Regelmäßiges Training stärkt das Zusammenspiel zwischen Auge und Gleichgewicht. Manche Apps geben außerdem Tipps zur Sitzposition, Ernährung oder Atmung. Einige Anwendungen erinnern daran, Pausen einzulegen oder Wasser zu trinken.
- KineStop (Android): Zeigt einen künstlichen Horizont mit bewegten Punkten. Unterstützt die Verarbeitung widersprüchlicher Bewegungssignale.
- MotionEase (Android): Nutzt dezente Bewegungspunkte am Bildschirmrand, die gegenläufig zur Fahrtrichtung erscheinen und so Übelkeit verringern können.
- Motion Cues – Stop CarSickness (Android): Erkennt Bewegungen des Fahrzeugs per Sensor und passt die Bildschirmanzeige in Echtzeit an, um Schwindel zu reduzieren.
- Carsick.App (iOS): Bietet verschiedene visuelle Muster, die mit der Fahrzeugbewegung abgestimmt sind. Hilft, sensorische Konflikte zu minimieren.
- Vehicle Motion Cues (ab iOS 18): Zeigt animierte Punkte an den Bildschirmrändern, die die Bewegung des Fahrzeugs simulieren. Aktivierbar in den Bedienungshilfen.
- Sense Relief (Apple Watch): Nutzt haptisches Feedback, um Akupressurpunkte am Handgelenk zu stimulieren. Kann regelmäßig automatisch aktivieren.
Trick 14: Spezielle Brillen oder Sensoren
Einige Brillen nutzen transparente Ringe mit Flüssigkeit, um eine optische Horizontlinie zu simulieren. Diese Methode hilft, die Sinneseindrücke zu synchronisieren. Der visuelle Reiz gleicht die Bewegung aus und reduziert das Unwohlsein. Andere Geräte arbeiten mit leichten Impulsen am Kopf oder Handgelenk, um das Nervensystem zu stabilisieren. Diese Technik basiert auf elektrischen Signalen, die das Gleichgewichtssystem beeinflussen.
Medikamentöse Tricks gegen Reisekrankheit
Bei starken Beschwerden kommen manchmal Medikamente zum Einsatz. Verschiedene Wirkstoffe zielen darauf ab, Übelkeit und Schwindel zu mindern. Die Wirkung setzt meist nach kurzer Zeit ein, kann aber je nach Person unterschiedlich ausfallen. Auch Nebenwirkungen und Wechselwirkungen spielen eine wichtige Rolle.
Trick 15: Dimenhydrinat
Dimenhydrinat blockiert bestimmte Botenstoffe im Gehirn, die Übelkeit auslösen. Der Wirkstoff zählt zu den Antihistaminika und wirkt beruhigend. Viele Präparate machen jedoch müde, was vor allem bei längeren Fahrten relevant ist. Die Dosierung richtet sich nach Alter und Körpergewicht. Bei Kindern und älteren Personen sollte eine Rücksprache mit Fachpersonal erfolgen. Mögliche Nebenwirkungen sind Benommenheit, Mundtrockenheit und Sehstörungen.
Trick 16: Meclozin
Auch Meclozin gehört zu den Antihistaminika. Der Wirkstoff zeigt eine lang anhaltende Wirkung, was ihn für längere Reisen interessant macht. Er wirkt besonders im Innenohr und dämpft dort den Gleichgewichtssinn. Müdigkeit tritt seltener auf als bei anderen Wirkstoffen, bleibt aber möglich. Die Einnahme sollte einige Stunden vor Reisebeginn erfolgen, um die Wirkung optimal zu unterstützen.
Trick 17: Pheniramin
Pheniramin kommt bei verschiedenen Beschwerden zum Einsatz, darunter auch Reiseübelkeit. Der Wirkstoff beeinflusst das zentrale Nervensystem und wirkt beruhigend. Auch hier treten oft Müdigkeit und Konzentrationsstörungen auf. Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollten die Einnahme vermeiden. Dazu zählen unter anderem Leberprobleme oder Herzrhythmusstörungen. Eine fachliche Beratung ist vorab wichtig.
Trick 18: Ondansetron
Ondansetron wirkt auf andere Signalwege im Gehirn als die meisten anderen Wirkstoffe. Der Einsatz erfolgt häufig bei starker Übelkeit durch Medikamente oder Behandlungen. Für Reisezwecke ist der Wirkstoff nicht immer erste Wahl. Er eignet sich eher bei bekannten, schwereren Verläufen. Die Einnahme sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da Nebenwirkungen wie Verstopfung oder Kopfschmerzen auftreten können.
Wichtig: Anwendung bei Kindern, Schwangeren und älteren Personen
Bestimmte Wirkstoffe eignen sich nicht für alle Altersgruppen oder Lebensphasen. Kinder reagieren empfindlicher auf Dosierungen und Nebenwirkungen. Nur wenige Präparate sind überhaupt für kleine Kinder zugelassen. Schwangere sollten auf natürliche Methoden setzen, da viele Medikamente nicht ausreichend getestet sind. Bei älteren Menschen können Müdigkeit und Kreislaufprobleme verstärkt auftreten. Deshalb empfiehlt sich in diesen Fällen immer fachlicher Rat vor der Anwendung.
Reisekrankheit bei Kindern – achten Sie auf diese Besonderheiten
Viele Kinder reagieren empfindlicher auf Bewegungen als Erwachsene. Besonders im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren tritt Reisekrankheit häufig auf. Das Gleichgewichtssystem ist in dieser Lebensphase noch nicht vollständig ausgereift. Dadurch kann der Körper äußere Reize schlechter einordnen, was schneller zu Übelkeit führt.
Typische Symptome bei Kindern sind Blässe, Reizbarkeit, vermehrtes Gähnen oder Bauchschmerzen. Häufig fehlen klare Aussagen wie „mir ist schlecht“. Deshalb lohnt es sich, auf Körpersprache und Verhalten zu achten. Auch Appetitlosigkeit oder stilles Zurückziehen deuten auf Beschwerden hin.
Leichte, gut verträgliche Snacks vor der Fahrt stabilisieren den Magen. Regelmäßige Pausen, frische Luft und der Blick nach draußen helfen zusätzlich. Spiele mit Bildschirm sollten besser vermieden werden, da sie das Auge vom Bewegungsreiz ablenken. Stattdessen eignen sich Hörspiele oder ruhige Musik.
Für besonders empfindliche Kinder gibt es natürliche Hilfsmittel wie Ingwerbonbons oder Akupressurarmbänder. In einigen Fällen kann eine Rücksprache mit Fachpersonal sinnvoll sein, um geeignete Maßnahmen zu besprechen. Die richtige Vorbereitung verringert das Risiko deutlich und sorgt für entspannte Reisen.
Tricks gegen Reisekrankheit im Auto, Bus, Schiff und Flugzeug
Tricks gegen Reisekrankheit im Auto, Bus, Schiff und Flugzeug
Je nach Verkehrsmittel unterscheiden sich die Bewegungsreize – und damit auch die besten Gegenmaßnahmen. Jedes Transportmittel erfordert eigene Tricks, um den Gleichgewichtssinn zu entlasten und Symptome zu vermeiden. Mit gezielter Vorbereitung und einfachen Anpassungen bleibt das Wohlbefinden auch auf längeren Fahrten stabil.
Auto:
- Vorne sitzen: Der Beifahrersitz bietet das ruhigste Fahrgefühl und eine bessere Sicht auf die Straße.
- Häufig lüften: Frischluft verringert Übelkeit, besonders bei langen Fahrten oder Gerüchen im Wagen.
- Feste Blickführung: Den Horizont oder die Straße fixieren statt aufs Handy schauen oder lesen.
- Regelmäßige Pausen: Bewegung und frische Luft entspannen den Körper und wirken stabilisierend.
Bus:
- Vordere Sitzreihe wählen: Dort schaukelt es weniger, und der Blick nach vorne bleibt frei.
- Fensterblick nutzen: Wer aus dem Fenster schaut, hilft dem Gehirn bei der Orientierung.
- Leicht essen: Fettarme Snacks vor der Abfahrt helfen dem Magen, ruhig zu bleiben.
- Bildschirmnutzung vermeiden: Lesen oder Videos verstärken die Reizüberflutung oft.
Schiff:
- Mittschiffs bleiben: Dieser Bereich schwankt am wenigsten und wirkt stabiler auf das Gleichgewicht.
- An Deck gehen: Frische Luft und ein fester Horizont beruhigen Körper und Kopf.
- Keine schweren Speisen: Leichte Kost schont den Magen bei starkem Seegang.
- Bewegung mitgehen: Leichtes Mitschwingen mit der Bewegung hilft der Anpassung.
Flugzeug:
- Sitz über den Tragflächen: Dort treten die wenigsten Turbulenzen spürbar auf.
- Gangplatz bevorzugen: Der Blick nach außen fällt schwerer, aber es bewegt sich weniger.
- Lüftungsdüsen nutzen: Kühle Luft auf Gesicht und Nacken wirkt ausgleichend.
- Leicht verdauliche Snacks: Vor dem Flug kleine Mahlzeiten einplanen und viel trinken.
Fazit: Die besten Tricks gegen Reisekrankheit
Reisekrankheit kann jede Fahrt zur Belastung machen – egal ob im Auto, im Flugzeug oder auf dem Schiff. Die Beschwerden entstehen durch einen Reizkonflikt zwischen Augen, Gleichgewichtssinn und Körpergefühl. Typische Symptome wie Übelkeit, Schwindel oder Blässe treten häufig bereits nach kurzer Zeit auf und können das Reiseerlebnis erheblich trüben.
Wer frühzeitig reagiert und auf passende Maßnahmen setzt, kann die Beschwerden meist gut in den Griff bekommen. Gezielte Vorbeugung, bewusste Verhaltensweisen und natürliche Hilfsmittel helfen dabei ebenso wie moderne Technik oder bei Bedarf medikamentöse Unterstützung. Wichtig bleibt, die eigenen Auslöser zu kennen und den Körper nicht zu überfordern – so lässt sich auch die nächste Reise wieder entspannter genießen.
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