Ein einfacher Besuch im Baumarkt führte Josh White aus Boca Raton, Florida, zu einer innovativen Geschäftsidee: kindgerechte Werkzeuge, die nicht nur sicher, sondern auch lehrreich sind. Mit seinem Unternehmen Handy Famm erzielt er heute einen Jahresumsatz von rund 455.000 US-Dollar.
Inhaltsverzeichnis
- Von der Idee zur Umsetzung: Der Ursprung von Handy Famm
- Produkte, die Kinder begeistern und fördern
- Erfolg durch Leidenschaft und Kreativität
- Handy Famm als Beispiel für den Trend des „Polyworking“
- Warum Kinderwerkzeuge mehr als nur Spielzeug sind
- Wirtschaftlicher Erfolg durch gezieltes E-Commerce
- Perspektiven: Internationale Expansion und Produktvielfalt
- Ein Modell mit Vorbildcharakter
- Fazit: Eine Idee mit Potenzial
Von der Idee zur Umsetzung: Der Ursprung von Handy Famm
Im Jahr 2018 suchte Josh White vergeblich nach einem geeigneten Hammer für seine damals zwölfjährige Tochter. Diese Erfahrung inspirierte ihn dazu, eigene Werkzeuge speziell für Kinder zu entwickeln. Als Kreativdirektor der Marketingfirma OffWhite Co. verfügte er über das nötige Know-how in Design und Produktion. Mit Hilfe eines 3D-Druckers entwarf er erste Prototypen und gründete im Dezember 2019 das Unternehmen Handy Famm.
Produkte, die Kinder begeistern und fördern
Handy Famm bietet eine Reihe von Werkzeugen an, die speziell für Kinder konzipiert sind:
- Maßband: Ein 250 cm langes Maßband in Vogel-Optik für 15,99 US-Dollar.
- Schraubenschlüssel: Ein Hippo-förmiger Schraubenschlüssel in Blau oder Grün für 24,99 US-Dollar.
- Hammer: Ein Giraffen-Hammer mit eingebautem Fingerschutz für 24,99 US-Dollar.
- Schraubendreher: Ein Oktopus-Schraubendreher mit Kreuz- oder Längsschlitz für 19,99 US-Dollar.
- Zubehör: Schutzbrillen, T-Shirts und ein Malbuch ergänzen das Sortiment.
Diese Produkte sind derzeit ausschließlich in den USA erhältlich.
Erfolg durch Leidenschaft und Kreativität
Obwohl Josh White weiterhin hauptberuflich bei OffWhite Co. tätig ist, investiert er etwa 40 Stunden pro Woche in Handy Famm. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile vier Vollzeitmitarbeiter. Im Jahr 2024 erzielte Handy Famm einen Umsatz von 455.000 US-Dollar. Erst 2025 zahlte sich White erstmals ein Gehalt aus seinem Nebengeschäft aus.
Handy Famm als Beispiel für den Trend des „Polyworking“
Die Kombination mehrerer Jobs, auch bekannt als „Polyworking“, wird immer häufiger. Eine Umfrage von „academized.com“ ergab, dass 52 % der Millennials mindestens einen Nebenjob haben. In Deutschland liegt dieser Anteil sogar bei 54 %. Während solche Nebentätigkeiten durchschnittlich 11.250 Euro zusätzlich pro Jahr einbringen, berichten viele von gesundheitlichen Problemen: 42 % leiden an Burnout, 26 % an Beziehungsproblemen und 19 % an Leistungseinbußen im Hauptberuf. Ein Viertel der Befragten nutzt Nebenjobs zur kreativen Entfaltung – ähnlich wie Josh White mit Handy Famm.
Warum Kinderwerkzeuge mehr als nur Spielzeug sind
Die Produkte von Handy Famm vermitteln nicht nur handwerkliche Grundkenntnisse, sondern fördern auch motorische Fähigkeiten, Kreativität und Selbstvertrauen. Studien zeigen, dass frühzeitiger Umgang mit Werkzeugen bei Kindern das räumliche Denken und das Problemlösungsverhalten stärken kann. Durch das kindgerechte Design und Sicherheitsfunktionen wie Fingerschutz oder rutschhemmende Griffe entsteht ein spielerischer Zugang zur realen Werkzeugwelt.
Darüber hinaus helfen solche Produkte Eltern dabei, gemeinsam mit ihren Kindern Zeit zu verbringen und ihnen gleichzeitig alltagsrelevante Kompetenzen zu vermitteln. Josh White betont regelmäßig, wie wichtig diese gemeinsame Zeit für die Entwicklung starker Familienbande sei – ein Ansatz, der sowohl pädagogisch als auch emotional überzeugt.
Wirtschaftlicher Erfolg durch gezieltes E-Commerce
Ein zentraler Baustein von Whites Erfolg liegt in der strategischen Platzierung der Produkte auf Amazon. Durch gezieltes Marketing, professionelle Produktfotos und eine suchmaschinenoptimierte Darstellung erreicht Handy Famm gezielt Eltern, Pädagogen und Geschenk-Suchende. Die hohe Kundenzufriedenheit und positive Bewertungen stärken die Sichtbarkeit zusätzlich.
Ergänzend dazu nutzt das Unternehmen Plattformen wie LinkedIn, um hinter die Kulissen zu blicken und Transparenz zu schaffen. White teilt dort regelmäßig Einblicke in Designprozesse, Produktentwicklung und unternehmerische Hürden. Diese Offenheit schafft Vertrauen und baut eine Community auf, die nicht nur konsumiert, sondern auch mitdenkt.
Perspektiven: Internationale Expansion und Produktvielfalt
Obwohl die Produkte derzeit nur in den USA erhältlich sind, prüfen White und sein Team laut eigenen Angaben bereits eine Expansion in weitere Märkte. Besonders Europa zeige laut Branchenanalysen großes Interesse an kindgerechten Lernspielzeugen, die handwerkliches Verständnis fördern. Auch pädagogische Einrichtungen und Bildungsträger äußerten bereits Interesse an den Sets.
Zukünftig könnten neue Werkzeuge, Kooperationen mit Schulen sowie thematisch ergänzende Produkte wie Lernvideos oder digitale Begleitangebote das Portfolio erweitern. Die Nachfrage nach „echtem“ Spielzeug mit Bildungsanspruch bleibt stabil – und bietet Raum für weiteres Wachstum.
Ein Modell mit Vorbildcharakter
Handy Famm zeigt, wie aus einer alltäglichen Erfahrung ein erfolgreiches Geschäftsmodell entstehen kann – ganz ohne Millioneninvestitionen oder große Investoren. Stattdessen bilden Fachkenntnis, kreative Energie und ein konkretes Problem die Basis. Der Erfolg von Josh White steht damit exemplarisch für eine moderne Form des Unternehmertums, bei dem Berufung und Beruf Hand in Hand gehen.
Fazit: Eine Idee mit Potenzial
Josh Whites Geschichte zeigt, wie eine einfache Beobachtung im Alltag zu einer erfolgreichen Geschäftsidee führen kann. Mit Handy Famm kombiniert er Kreativität, Unternehmergeist und den Wunsch, Kindern praktische Fähigkeiten zu vermitteln. Sein Erfolg dient als Inspiration für alle, die ihre Leidenschaft in ein lohnendes Projekt verwandeln möchten.
Quelle: CNBC
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